Überblick über die Geschichte von Rappweiler-Zwalbach
Rappweiler und Zwalbach sind erst nach dem Zweiten Weltkrieg räumlich zusammengewachsen, bilden aber schon lange eine kommunale Einheit. Im Mai 2008 gelang es, den Doppelnamen „Rappweiler-Zwalbach“ als offiziellen Ortsnamen amtlich festzuschreiben. Schon mindestens seit 1909 hatten sich die Zwalbacher um die offizielle Änderung des Gemeindenamens „Rappweiler“ in „Rappweiler-Zwalbach“ bemüht, waren aber wie auch 1952 und 1965 an der Ablehnung des seinerzeit zuständigen Innenministeriums gescheitert.
Römische Siedlungsspuren bei Zwalbach belegen, dass dort schon zur Römerzeit gesiedelt wurde. 1853 wurden am Weg von Zwalbach nach Waldhölzbach römische Gräber entdeckt. An dieser Stelle wurde 1860 die heute noch bestehende Kapelle errichtet.
Der frühste schriftliche Nachweis von Rappweiler findet sich 1315. Rappweiler war früher der Sitz eines Rittergeschlechtes, das dort eine Turmhügelburg besaß. 1329 wird Johann von Rappwilre vom Trierer Erzbischof Balduin mit der Burg belehnt. Die Fundamente der vermutlich schon 1351 zerstörten Burg wurden 1877/1878 ausgegraben und der Turmhügel größtenteils eingeebnet. Das Wappen, das Rappweiler-Zwalbach 1964 verliehen wurde, geht auf das Wappen der Ritter von Rappwilre zurück.
Die ersten Belege von Zwalbach finden sich 1200 bzw. 1303. Nach der wissenschaftlichen Untersuchung von Thomas Gießmann über die Abtei St. Maximin wird Zwalbach bereits 1200 unter der Bezeichnung „Walbach“ erwähnt. Im Losheimer Weistum von 1303 wird Zwalbach in der Grenzbeschreibung genannt. 1332 verkauft Ritter Tillmann, Herr zu Schwarzenberg, seine in Zwalbach und anderen Dörfern gelegenen Güter an den Trierer Erzbischof. Das Hofgut des Erzbischofs war nach Ausweis späterer Urkunden das sog. Hofhaus, das über viele Jahrhunderte bestand. In den Jahren 1332 und 1402 ist auch das später wüst gefallene Dorf Einsweiler (Enzweiler) in der Nähe von Zwalbach schriftlich nachgewiesen. Auf der Gemarkung von Rappweiler-Zwalbach liegt das „Buchheimer Kapellchen“. Über ein ehemaliges Dorf Buchheim und dessen Untergang gibt es einige Sagen, wobei es allerdings nur für eine dortige Kirche und einen alljährlichen Markt, nicht aber für ein ehemaliges Dorf zuverlässige Belege gibt.
1542 wohnten in Rappweiler zehn Familien, während Zwalbach acht Familien zählte. Im Dreißigjährigen Krieg, genauer im Herbst 1635, wurden Rappweiler und Zwalbach wie viele andere Dörfer der Hochwaldgegend völlig zerstört. Rappweiler war auf Jahre hin unbesiedelt und hatte noch 1654 nur zwei Häuser. Erst die Steuerliste von 1663 erbringt den Beweis für die Wiederbesiedlung von Zwalbach. Noch 1787 hatte Rappweiler nur 87 Einwohner und Zwalbach nur 56 Einwohner. 1843 war die Einwohnerzahl in Rappweiler auf 397 (73 Wohnhäuser) und in Zwalbach auf 244 (47 Wohnhäuser) drastisch angestiegen.
1822 wurde in Rappweiler eine Schule gegründet. Von 1892 bis 1931 besaß Zwalbach eine eigene Volksschule. Die 1932 eröffnete gemeinsame Schule wurde 2007 trotz bester Standortvoraussetzungen zum großen Unmut der Bevölkerung geschlossen. Seit 1906 besitzen Zwalbach und Rappweiler eine Wasserleitung. Elektrisches Licht bekamen Zwalbach und Rappweiler im Jahr 1920. Rappweiler-Zwalbach wurde 1921 Pfarrei. 1923 erfolgte der Erweiterungsbau zur seit 1872 bestehenden Kapelle. Die heutige Pfarrkirche wurde 1972 fertiggestellt und ist seit 2012/2013 auch die Jugendkirche des Dekanats.
Zwalbach durfte sich bereits in den 1930er Jahren „Luftkurort“ nennen. Seine Blüte erlebte der Fremdenverkehr in Rappweiler und Zwalbach aber in den 1960er und 1970er Jahren. Bekannt ist Rappweiler-Zwalbach heute nicht zuletzt für sein Wildfreigehege, das im März 1967 eröffnet wurde. Seit Juni 2013 besteht dort ein „Waldseilgarten“ als zusätzliche Attraktion.
Seit 1974 gehört Rappweiler-Zwalbach zur Gemeinde Weiskirchen, wobei diese Zuordnung sehr umstritten war. Der Gemeinderat Rappweiler-Zwalbach stimmte am 24.05.1973 mehrheitlich für die Zuordnung zu Losheim. In der langen Amtszeit von Karl Hirtz als Ortsvorsteher (1977-2004) erfolgten u.a. mit dem Bau der Bürgerhalle, der Ortskernsanierung Rappweiler, der Schaffung von Bauland, dem Flurbereinigungsverfahren und dem Bau eines neuen Kindergartens bedeutende Modernisierungsmaßnahmen in Rappweiler-Zwalbach.
Verfasser: Daniel Holz