Willkommen im Wild- und Wanderpark Rappweiler-Zwalbach
Der Wild- und Wanderpark Rappweiler-Zwalbach liegt auf den waldreichen Hochwaldhöhen (500 bis 620 m über NN) von Rappweiler-Zwalbach.
Zur Zeit ermöglicht der Wild- und Wanderpark Rappweiler-Zwalbach in großzügigen Tiergehegen u.a. das Erlebnis von Damwild, Sikawild, Ziegen, Auerochsen, Wildpferden, Wisenten und Rotwild. Auch Vogelvolieren sind vorhanden. Einige Tierarten lassen sich von den Besuchern mit dem im Wildpark erhältlichen Tierfutter gerne füttern. Hierzu steht ein Tierfutterautomat bereit.
Im Eingangsbereich des Wild- und Wanderpark Rappweiler-Zwalbach befindet sich nicht nur die beliebte „Wildparkalm“ als attraktives gastronomisches Angebot mit einem wunderschönen Fernblick über weite Teile des Saarlandes, sondern auch das Informationszentrum des Naturparks Saar-Hunsrück mit einer Dauerausstellung.
Der große Abenteuerspielplatz im Eingangsbereich des Wild- und Wanderparks Rappweiler-Zwalbach bietet den Kindern hervorragende Möglichkeiten zum Spielen und Austoben.
Seit 2013 verfügt der Wild- und Wanderpark Rappweiler-Zwalbach auch über einen Waldkletterpark in einen wunderschönen, alten Laubbaumbestand. Der Kletterpark besteht aus fünf Parcours in unterschiedlicher Höhe und Schwierigkeit. Kinder können bereits ab einer Körpergröße von 1,25 m klettern. Dabei ist der Kletterpark mit dem derzeit sichersten System ausgestattet. Durch kommunizierende Sicherungshaken ist ein komplettes Aushängen völlig ausgeschlossen.
Auf dem Gelände des Wild- und Wanderparks Rappweiler-Zwalbach befindet sich auch das 2018 zertifizierte „Traumschleifchen“ Wildkatzenpfad mit einer Streckenlänge von 4,7 km. Nach Einschätzung des Deutschen Wanderinstituts ist der Wildkatzenpfad „bequem begehbar“ und bietet „eine Fülle von Erlebnissen“.
Durch den nördlichen Teil des Wild- und Wanderparks Rappweiler-Zwalbach verläuft entlang des großen Rotwildgeheges der Premiumwanderweg „Zwei-Täler-Weg“. Der Parkplatz des Wild- und Wanderparks ist außerdem Startpunkt des Zwei-Täler-Wegs (13 km Streckenlänge) und führt von dort aus je nach Wegrichtung zunächst ins Holzbachtal oder zum Waldfestplatz Ochsenecken in Zwalbach und von dort ins Hölzbachtal.
Rappweiler-Zwalbach wünscht Ihnen einen erlebnisreichen Aufenthalt im Wild- und Wanderpark Rappweiler-Zwalbach.
Geschichte des Wild- und Wanderparks Rappweiler-Zwalbach
„Der erste Wildpark des Saarlandes entsteht in Rappweiler-Zwalbach“, verkündete Mitte der 1960er Jahre ein Presseartikel (Merziger Volkszeitung vom 11.12.1964). Die saarlandweit bekannteste Einrichtung von Rappweiler-Zwalbach ist zweifellos das im März 1967 eröffnete Wildfreigehege im Wald von Zwalbach, das später auch unter den Bezeichnungen „Wildpark“, „ErlebnisWald“ „ErlebnisWald-Wildpark“ und „Wild- und Wanderpark“ vermarktet wurde. Die Einrichtung des Wildfreigeheges auf der Gemarkung Rappweiler-Zwalbach erklärt sich nicht nur aus dem Vorhandensein eines geeigneten Waldgeländes, sondern auch aus der Tatsache, dass man vor rund einem halben Jahrhundert der Etablierung von Rappweiler-Zwalbach als Fremdenverkehrsort große Bedeutung zugemessen hat und Rappweiler-Zwalbach auch vom saarländischen Landesfremdenverkehrsverband große Chancen als Fremdenverkehrsort vorausgesagt wurden (Saarbrücker Zeitung vom 08.03.1968). Durch die Anlegung des Wildparks sollte nach Willen des Landesfremdenverkehrsverbands „ein neuer Anziehungspunkt im saarländischen Teil des Hochwaldes geschaffen werden.“ Im Gemeinderat von Rappweiler-Zwalbach brachte man das Waldgelände „Am Herrenberg“ in Ortsnähe von Zwalbach in Vorschlag. Die Besichtigung dieses Geländes am 25.Januar 1965 ergab jedoch, dass es „für die Einrichtung eines Wildfreigeheges als ungeeignet anzusehen sei.“ Mit der knappen Mehrheit von 6-5-Stimmen entschied sich der Gemeinderat daraufhin, das Wildfreigehege im Waldgebiet „Im Schachen“ anzulegen. Im Herbst 1966 war das Wildfreigehege soweit fertiggestellt, sodass die Tiere eingesetzt werden konnten.
Als die Gemeinde Rappweiler-Zwalbach am 11.März 1967 das Wildfreigehege offiziell eröffnete, hielt der saarländische Wirtschaftsminister Eugen Huthmacher die Eröffnungsansprache. Wie man sich den Park im zweiten Jahr seines Bestehens vorstellen muss, hat Johann Jung festgehalten: „Der Eingang befindet sich an einem schmucken Holzhäuschen, von wo sich der kleine Naturpark anschließt. Unter herrlichen Nadelbäumen stehen Tische und Stühle einer saarländischen Brauerei, die zu kurzem Aufenthalt einladen. 50 Meter weiter befinden sich die großen Käfige von Pfauen und Goldfasanen. Gegenüber ist das Gatter des Schwarzwildes (Wildschweine). Hier gegenüber befindet sich langgezogen das Gatter der Wisente (…) Nach 200 Metern Wanderung kommt man an die „Schöne Aussicht“. Von dort hat der Besucher einen 40-50 km Einblick in das schöne Saarland.“ Nach weiterer Wanderung folgt nun das eigentliche Gehege mit einer mitten im Wald angelegten Wiese, an deren Rand seinerzeit noch die drei „Kaisereichen“ standen. In diesem Gehege befanden sich 1968 Rotwild, Damwild, Karpatenhirsche, Mufflons und Steinböcke.
1969 hatte das Wildfreigehege Rappweiler-Zwalbach 68.538 Besucher und 1971 registrierte man sogar die stolze Zahl von 80.811 Besuchern. Im Jahr 1971 verzeichnete das Wildfreigehege einschließlich der Jungtiere einen Tierbestand von 44 Stück Rotwild, 16 jugoslawischen Hirschen, 22 Stück Damwild, 20 Stück Muffelwild, 4 Steinböcken, 4 Wisenten, 3 Bergziegen und 53 Wildschweinen, wobei davon aber 40 abgegeben werden sollten. Gab es anfangs von einem Teil der Besucher noch Kritik, dass sich viele Wildtiere zu sehr versteckt hielten und man daher kaum Wild sehe, konnte im Frühjahr 1974 festgestellt werden: „Die einzelnen Tiergehege sind so angelegt, dass immer Wild zu sehen ist.“ (Saarbrücker Zeitung vom 23.04.1974).
Trotz des weiteren Ausbaues hielt der Erfolg der ersten Jahre für das Wildfreigehege Rappweiler-Zwalbach leider nicht an. Mit der Gebietsreform kam Rappweiler-Zwalbach im Jahr 1974 gegen seinen Willen zur Gemeinde Weiskirchen und nicht wie vom Gemeinderat Rappweiler-Zwalbach mehrheitlich beschlossen zur Gemeinde Losheim. 1983 wurde das Wildfreigehege von der Gemeinde Weiskirchen an einen privaten Pächter verpachtet. Zum Tierbestand gehörten bei der Verpachtung am 01.10.1983 41 Stück Rotwild, 4 Stück Muffelwild, 5 Steinböcke, 4 Wisente, 6 Wildschweine, 14 Stück Damwild, 5 Stück Sikawild, 2 Füchse, 3 Iltisse, 2 Bergziegen und 4 Heidschnucken. Im Jahr 1984 erfolgte der Bau des Gasthauses im Eingangsbereich des Wildfreigeheges. Der Sturm „Wiebke“ vom 3./4.Februar 1990 brachte dem Wildfreigehege einige Schäden und führte in der Folge zu einer langen und äußerst heftig geführten Auseinandersetzung über die finanzielle Regulierung der Sturmschäden. Im Januar 2000 bestätigte das Oberlandesgericht das Landgerichtsurteil vom September 1998, das den Pächter zur Rückzahlung von 285.035 DM plus Zinsen an die Gemeinde Weiskirchen verurteilte. Zwischenzeitlich war im Eingangsbereich des Wildfreigeheges ein Informationszentrum des Naturparks Saar-Hunsrück entstanden.
Im Jahr 1997 wurde das seit 1983 bestehende Pachtverhältnis aufgelöst und von der Gemeinde ein neuer Pächter gefunden. Nach mehrmonatigen Vorbereitungen und Umbaumaßnahmen wurde das Wildfreigehege Rappweiler-Zwalbach ab Ende Mai 1998 für wenige Jahre mit einem neuen ErlebnisWald-Konzept vom saarländischen NABU-Landesverband bzw. der eigens gegründeten Nabu gGmbH betrieben, wobei die Besucherzahlen zunächst wieder anstiegen (31.000 für sieben Monate des Jahres 1998, 37.000 im Jahr 1999). Bis März 2001 kamen rund 100.000 Besucher. Schon im ersten Betriebsjahr entstanden allerdings große finanzielle Probleme im Bereich der Gastronomie, die daher schon Ende 1999 neu verpachtet wurde, und mit Schreiben vom 31.Oktober 2001 teilte die Nabu gGmbH der Gemeinde mit, dass sie auf Grund von sich abzeichnenden Zahlungsschwierigkeiten die Aufrechterhaltung und Fortführung eines geordneten Parkbetriebes nicht mehr gewährleisten könne. Auch die nun folgende Übernahme des Parkes durch die Jagdschule Seibt zum 1.Januar 2002 bot keine dauerhafte Lösung, sodass er seit dem 19.Februar 2003 wieder von der Gemeinde übernommen wurde. Anschließend wurde die Bezeichnung „ErlebnisWald“ durch „Wild- und Wanderpark“ ersetzt. Im Mai 2005 wurde im Eingangsbereich ein neuer attraktiver Spielplatz eingeweiht. Mit dem im Juni 2013 eröffneten Kletterpark bzw. Waldseilgarten hat das Wildfreigehege inzwischen eine zusätzliche Attraktion erhalten. Auch ein Wildkatzenerlebnisweg wurde etabliert.
Zunächst 2004, vor allem dann aber im ersten Halbjahr 2010 wurde engagiert darüber gestritten, ob auf dem Wildparkgelände Windkraftanlagen gebaut werden sollten. Die Gemeinderatsmehrheit und der Bürgermeister der Gemeinde Weiskirchen waren für den Bau, während sich insbesondere die im März 2010 gegründete „Bürgerinitiative gegen Windkraftanlagen im Wildpark und im Wald“ sich dagegen engagierte. In der saarlandweit ersten Einwohnerbefragung zu einem Windkraft-Standort lehnten rund zwei Drittel der Abstimmenden am 06.06.2010 dies klar ab.
Verfasser: Daniel Holz